Kornelkirsche

Kornelkirsche (Cornus mas L.)

Rezept: Pikante Kornelkirschsauce

 Synonyma: Dirlitze, Dirndlstrauch, Gelber Hartriegel, Herlitze

Im Shen Nong Ben Cao Jiang, einem mehr als 2000 Jahre alten Klassiker der chinesischen Medizin, wird die Kornelkirsche bereits als Heilmittel erwähnt. Die Pflanze kann ein sehr hohes Alter erreichen. Auf dieser Tatsache basiert wohl die Legende, dass noch im 1. JH auf dem Palatin in Rom ein Kornelkirschbaum stand, der aus einem Stück einer jener Lanzen gewachsen sein soll, mit der Romulus die Grenzen Roms markiert hatte. Das langfaserige, harte Holz des Baumes prädestiniert ihn zur Herstellung von Kämmen und Radspeichen, auch Bögen sowie Lanzen und ähnlichen Waffen. So entwickelten etwa die als sehr aggressiv berüchtigten Genueser Bürger den Kampfsport des Zweihändigen Stockes, der mit langen Stöcken aus Kornelkirschholz ausgetragen wurde. Nachdem es bei Kämpfen, besonders im Rahmen des seit 1472 jährlich abgehaltenen Karnevalsumzuges, immer wieder zu schweren Verletzungen und Todesfällen gekommen war, wurde 1600 das Tragen von Messer und Langstock im Stadtgebiet von Genua verboten. Das gut polierbare, jedoch stark schwindende, Holz wurde noch bis ins 20.JH zur Produktion von Pfählen, Werkzeug, Leitersprossen sowie Spazier- und Schirmstöcken verwendet. Das Öl aus den Kernen diente mancherorts der Seifenherstellung.

In früheren Zeiten wurden die herbsäuerlichen Früchte gerne zu Saft, Gelee, Kompott, Marmelade und Wein verarbeitet, sowie zum Aromatisieren von Essig und Spirituosen genutzt, auch getrocknet. Kandiert sind die Früchte eine feine und dekorative Nascherei. Das Fruchtfleisch löst sich bedauerlicherweise ungern vom Kern. Am einfachsten gelingt das Entkernen durch passieren der gekochten Früchte in der Flotten Lotte. Unreife Früchte, über Nacht in Salzlake gelegt, anderntags abgespült und mit kochendem, gewürztem Essigwasser übergossen ergeben einen Ersatz für Oliven. Aus den gerösteten Samen lässt sich eine Art Kaffee brauen. Im Orient ist die Kornelkirsche noch heute beliebt. Aus den Früchten erzeugt man Sorbet (der persische Begriff für <Trank>) und würzige Saucen zu Fleischgerichten.

 

Pikante Kornelkirschsauce

400 g frische (oder 200 g getrocknete) Kornelkirschen, 40 g krause Petersilie, 20 g frische Dille, ½ TL gemahlene Koriandersamen, Salz, 2 Knoblauchzehen, 1 frischer scharfer Pfefferoni

Die Kornelkirschen waschen und mit Wasser bedeckt bei Mittelhitze weichkochen. Die Kirschen mit der Flüssigkeit durch ein feines Sieb passieren. Die Konsistenz der entstandenen Masse sollte breiig sein. Bei Bedarf etwas warmes Wasser hinzufügen. Petersilie und Dille fein hacken und in den Kornelkirschbrei rühren. Koriandersamen, Salz und Knoblauch in der Küchenmaschine mit dem Pfefferoni zerkleinern und mit der Sauce mischen. Mit Salz abschmecken.

In dicht verschlossenen Gefäßen ist die Sauce gut gekühlt etwa 3 Tage haltbar. Kornelkirschsauce passt zu allen gebratenen und gekochten Fleischsorten, wird aber auch zu Fisch serviert.

Schreibe einen Kommentar